Brecht ging baden - aber auch elektrisch?



Michael Friedrichs fahndete nach Brechts Hausarzt.



Der Brecht-Fan Michael Friedrich ist auf seiner Suche nach dem Augsburger Hausarzt der Familie Brecht auch auf eine Bade-Spezialität gestoßen: Das ehemalige "Hygienische Bad" in der Jesuitengasse.

Auf das „Hygienische Bad“ verweist Brechts Tagebuch relativ eindeutig: Er notiert ein paar Tage nach dem Besuch des Arztes skeptisch, er solle „ins Bad“, und „ich glaube nicht, daß es viel nutzen wird“. Im Augsburger Stadtarchiv gibt es eine Akte über das Hygienische Bad. Es handelt sich um eine Genossenschaft, die sich 1901 gegründet hat und das Bad bis 1926 unterhielt.

In der Satzung vom 22.11.1901 wird in § 2 das Ziel benannt, „seinen Mitgliedern und den Mitgliedern des Kneippvereins Augsburg die Anwendung des Naturheilverfahrens nach ärztlicher Anordnung gegen billiges Entgelt zu ermöglichen“. Ein entsprechendes Gesuch wurde an das Innenministerium in München gerichtet und ein Anwesen in der Jesuitengasse gekauft. Die Genossenschaft erhielt die Konzession am 24. März 1902.



Eine Fülle von Anwendungen wurde angeboten. Eine gedruckte Preisliste unterscheidet Preise für Nicht-Mitglieder, Mitglieder und Krankenkassen. Preiswert sind etwa „kalte Güsse (ohne Wäsche)“: 12 Pfennig für über das Hygienische Bad. Es handelt sich um eine Genossenschaft, die sich 1901 gegründet hat und das Bad bis 1926 unterhielt. In der Satzung vom 22.11.1901 wird in § 2 das Ziel benannt, „seinen Mitgliedern und den Mitgliedern des Kneippvereins Augsburg die Anwendung des Naturheilverfahrens nach ärztlicher Anordnung gegen billiges Entgelt zu ermöglichen“.

Ein entsprechendes Gesuch wurde an das Innenministerium in München gerichtet und ein Anwesen in der Jesuitengasse gekauft. Die Genossenschaft erhielt die Konzession am 24. März 1902. Eine Fülle von Anwendungen wurde angeboten. Eine gedruckte Preisliste unterscheidet Preise für Nicht-Mitglieder, Mitglieder und Krankenkassen. Preiswert sind etwa „kalte Güsse (ohne Wäsche)“: 12 Pfennig für Nicht-Mitglieder, 8 Pfennig für Mitglieder und 10 Pfennig für Krankenkassen.

Am teuersten ist ein „Elektrisches Moor-Bad“: je nach Status 3 Mk, 2,60 Mk oder 2,80 Mk. – Welche Anwendung Bert Brecht hier eher widerwillig über sich ergehen ließ, ist nicht erkennbar.

Hasenbräu produzierte für das Festival der Poesie Moskau - Augsburg ein brechtiges Bier.
Es ist nicht bekannt, ob Bert Brecht zur Stärkung seines Herzens im Bier gebadet hat.
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Michael Friedrichs gehört zum Brecht-Kreis, arbeitet als Lektor im Wißner-Verlag und ist Herausgeber des Dreigroschenheftes mit Nachrichten und Berichte zu Bert Brecht.

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