Brecht ganz Rain

Literarisches Fest in Augsburg: Sommerliche Brechtmeile
Brecht mit Augsburg-Krimi.

Rund ums Augsbuger Brechthaus ist an zwei Tagen, jeweils von 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr, ein umfangreiches Programm mit Musik, Führungen, literarischen „Bonbons“ und sommerlicher Gastronomie unter freiem Sternenhimmel geboten.

Das Brechthaus ist an beiden Tagen durchgehend für Jedermann geöffnet und lädt mit einer Ausstellung und einer Leselounge bestückt mit Büchern der Buchhandlung am Obstmarkt zum Verweilen ein. 

Sprayer gestalten einen Bauzaun mit Bert Brecht und der Augsburger Lightmaster bringt Licht in die Brechtmeile. 

Elisabeth Zelck von der Altstadt Buchbinderei in der Schmiedgasse fertigt eigens für das sommerliche Fest Brecht-Notizbücher an, die käuflich erworben werden können.

Außerdem findet an beiden Tagen eine Führung durch das Brechthaus statt. Bei dieser Führung gibt Rita Romeo Einblicke im Besonderen auch zum frühen Brecht und der Musik. Sie ist Trägerin des Wissenschaftspreises der Augsburger Schulen 2015/2016 mit einer Arbeit zum frühen Brecht. 

Im Anschluss daran laden Prof. Dr. Frank Wagner und Prof. Dr. Klaus Wolf zu einer philosophischen Stunde in der Brechtlounge ein. Den Anstoß geben soll hierfür das Brechtzitat: „Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie sehr große Ausmaße annimmt“ und die Frage, ob sich auch in der Gegenwart geschichtliche und gesellschaftliche Lügen finden lassen, die großes Unheil anrichten, soll zusammen mit den Gästen erörtert werden.

Klaus Wengenmayr, der Papierschöpfer und Inhaber des Brecht’s Bistro, schickt mit dem Programm „B’liebt – liederliches und liederhaftes für Stimme und Zither“ seine Gäste mehrmals täglich zusammen mit Erik Völker (Gesang / Kazoo – Bariton Theater Augsburg) und Gertrud Wittkowsky (Zither – Trägerin Kulturförderpreis Regensburg) auf eine musikalische Liederreise über Brecht und die Liebe. Außerdem zeigt er den Besuchern die Kunst des historischen Papierschöpfens.

Beim Drunken Monkey gibt es an beiden Tagen von 19.00 – 23.00 Uhr etwas auf die Ohren.
Am Freitag sind die Großstadt Boazn, Träger des Frauenhofer Volksmusikpreises, mit einem Programm zu Gast, das selbst den großen Volksfest-Fan Bertolt Brecht begeistert hätte. Birgit Tomys bläst unermüdlich penetrante Basslinien durch ihr Baritonsaxofon. Berni Filser spendiert neben seinem knackigen Gitarrensound süffisante Kommentierungen und ewige Partylaune. Auf dieses unverwüstliches Fundament setzt Matthias Pürner seine extravaganten und bewundernswert filigranen Ziachkompositionen. Daraus entsteht eine eigenwillige Volksmusik, deren Anspruch jedoch keineswegs auf krampfhafter Innovation liegt. Trotz ihrer ungewöhnlichen Instrumentierung bewegt sich die Großstadt Boazn gerne nah an der Tradition, ohne diese zur Ideologie erheben zu wollen. Im Mittelpunkt steht eindeutig und unangefochten der Spaß am gemeinsamen Musizieren.

Am Samstag sorgt „Rocco – Motorrad als Band“ für die musikalisch brechtige Unterhaltung. Die silberne One-Man-Band mit selbstgebauten Instrumenten aus Schrott. Er singt und spielt Gitarre und Schlagzeug - alles gleichzeitig. Bevorzugt zu Instrumenten umgebaut werden Kanister, Auspuffe, Mülltonnen und Wasserrohre. Neben Schrott recycelt er auch Musik: Blues, Rock, Metal, Pop und gelegentlich sogar ein bisschen Klassik. Alles wird wiederverwertet, nichts bleibt wie es war.

PROGRAMM
Fr. 11. und Sa. 12. August 2017

BRECHTHAUS

Jeweils Freitag und Samstag
18.00 – 23.00 Uhr
Leselounge und Ausstellung für Jedermann geöffnet
19.00 Uhr
Führung durch das Brechthaus mit Einblicken im Besonderen auch zum frühen Brecht und der Musik.
20.00 Uhr
Philosophisches in der Brechtlounge


BRECHT’S BISTRO

Jeweils Freitag und Samstag
19.00 Uhr / 20.30 Uhr / 22.00 Uhr
„B’liebt – liederliches und liederhaftes für Stimme und Zither“


DRUNKEN MONKEY

Jeweils von 19.00 – 23.00 Uhr
Freitag, 11.08.
Großstadt Boazn mit einem brechtigen Programm
Samstag, 12.08.
„Rocco“ – Motorrad als Band




P.S.: Schon gewusst? In dem Augsburg-Krimi "Der Perlachmord" von Peter Garski spielt das Brechtaus, eine Brecht-Gesellschaft und die Wiege von Bert Brecht eine wichtige Rolle.

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